30. Oktober 2024
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In der Landesklasse stehen die Denksportler vom Schachclub Freibauer Mörlenbach/Birkenau mit dem Rücken zur Wand, sie befinden sich in akuter Abstiegsnot. Zum vorletzten Spiel mußten sie zum Tabellenzweiten Langen reisen. Trotz der schwierigen Situation herrscht bei den Freibauern ein sehr guter Teamgeist und auch der entsprechende Optimismus. Zufälligerweise war beim letzten Spielabend auch Günther Heidl zu Gast. Er war früher eine tragende Säule der 1. Mannschaft, hat jedoch über 20 Jahre so gut wie kein Schach mehr gespielt. Trotzdem ist er noch immer seinem Heimatverein verbunden und verfolgt das Vereinsgeschehen. Er wußte auch von der prekären Situation der 2. Mannschaft. Als er erfuhr, daß in dem wichtigen Spiel ein Brett nicht besetzt werden konnte, sagte er zu trotz der langen Wettkampfpause zu, auszuhelfen.

Offensichtlich gab das der Mannschaft nochmal einen Schub, sie spielte absolut auf Augenhöhe mit dem starken Gegner und mußte sich am Ende äußerst unglücklich mit 3,5:4,5 geschlagen geben. Alfred Bauer gab gegen den Oberliga erfahrenen Stefan Reisch eine beeindruckende Vorstellung. Mit sage und schreibe 700 Wertungspunkten weniger auf dem Konto, schien das eine Kurzvorstellung zu geben. Doch Alfred wuchs über sich hinaus und spielte wohl eine seiner besten Partien, er hatte seinen Gegner dicht am Rande einer Niederlage. Den gewinnbringenden Zug hatte er eigentlich schon auf dem Schirm, dachte dann aber, daß er doch nicht gehe und wählte daher eine andere Fortsetzung. Am Ende mußte er eine äußerst unglückliche Niederlage hinnehmen.

Babak Arani Far zeigte am 2. Brett eine solide Leistung und steuerte ein Remis bei. Stefan Weber stand vor einer sehr schwierigen Aufgabe, er ging mit 300 Punkten weniger als sein Langener Gegner in die Partie. Trotzdem spielte er eine sehr solide Partie und erkämpfte eine Punkteteilung. Günther Heidl zeigte, daß er nichts verlernt hat, in einer hochinteressanten Partie steuerte er einen halben Punkt bei. Eine hervorragende Vorstellung gab Alexander Vaisman ab. Mit den schwarzen Steinen gab er von Anfang an Vollgas und gab seinem Gegenüber nicht den Hauch einer Chance seinem unwiderstehlichen Königsangriff Stand zu halten.

Michael Anton hatte zwar in der Eröffnung einen Bauern eingebüßt, dafür jedoch eine vielversprechende und sehr aktive Stellung erhalten. In der entscheidenden Phase verbrauchte er zu viel Zeit und fand dann in der Zeitnotphase nicht mehr die besten Züge und mußte sich geschlagen geben. Sohrab Kohani hatte am Spitzenbrett eine in etwa ausgeglichene, aber keinesfalls bessere Stellung. Er sagte zu seinen Spielkameraden: „Ich spiel auf Gewinn.“ Das setzte er dann auch eindrucksvoll in die Praxis um. Mit einem riskanten Zug versetzte er das Brett in Flammen. Er spielte tolles Schach und ließ seinem Gegner keine Chance mehr.

Beim Stand von 3,5:3,5 mußte die letzte Partie von Erich Dubois de Luchet den Wettkampf entscheiden. Mit den schwarzen Figuren wollte er zunächst einmal den weißen Anzugsvorteil ausgleichen. Leider verpaßte er zweimal im richtigen Augenblick die Partie in die Remisbahnen zu lenken, so daß der Wettkampf verloren ging. Während Langen mit diesem Sieg die Tabellenführung zurückerobert hat, sind die Freibauern auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Mit einem Sieg im letzten Spiel gegen einen direkten Mitabstiegskonkurrenten, könnten sie möglicherweise trotzdem noch den Klassenerhalt schaffen.

Einzelergebnisse

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1 thought on “Freibauern schrammen knapp an einer Überraschung vorbei

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