18. Oktober 2024

Man könnte meinen, die Hessische Einzelmeisterschaft wäre ein Geheimtipp unter Bergsträßer Schachspielern! Aber nein, es war ein spannendes Turnier, bei dem besonders ein Freibauer, Vitaly Kunin glänzte. Das verlängerte Wochenende lockte viele Schachbegeisterte jeden Alters an. Die hessischen Landesmeisterschaften wurden gemeinsam vom Schachforum Darmstadt und der hessischen  Schachjugend in einem Vorort von Darmstadt, Wixhausen, sehr gut organisiert. Von talentierten Nachwuchsspielern bis hin zu erfahrenen Schachhasen war alles dabei. Nur wir Freibauer hielten uns auffallend zurück, bis auf eben Vitaly. Vitaly unser Schach-Superstar, lebt und atmet Schach. Egal ob Wochenende oder Urlaub, er ist immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen am Brett, wenn ihm sein Beruf Zeit und Luft dafür lässt. Und die Hessische Einzelmeisterschaft direkt vor seiner Haustür, quasi in seinem Wohnzimmer, war natürlich Pflicht!

Fünf andere Freibauer hatten andere Pläne und starteten zeitgleich beim Open-Turnier in Arco, Italien, mehr dazu in einem weiteren Beitrag. Ich hätte mich ja gerne ins Meisterturnier mit eingeschlichen, aber meine DWZ war leider nicht ganz Turnier-tauglich, eine Zahl von mindestens 2200 war gefordert. Und für das darunterliegenden A-Turnier wäre ich spielberechtigt gewesen, hätte ich mich zu sehr in der Rolle des Gejagten gefühlt, zu viele Youngster, die alle von mir etwas wollen. „Hätte, hätte, Fahrradkette“.

Schachvereine aus dem Kreis Bergstraße waren deutlich unterdurchschnittlich vertreten, obwohl mit Darmstadt der Spielort nicht so weit weg lag und der Brückentag sicherlich günstig lag. Bei einer Stippvisite traf ich Torsten Beyertt von den Schachfreunden Heppenheim und sah Marian Can Nothnagel und Harshill Pradeep vom Schachclub Bickenbach. Jan Schoppmeyer war die Nummer vier der Bergsträßer Vertreter.

Zum Verlauf: Im Meisterturnier war Vitaly der klare Favorit. Mit Hagen Poetsch und Maria Can Nothnagel gab es zwei Kontrahenten, die ihm an einem normalen Tag etwas Sorgen bereiten können. Gegen Hagen spielte er in der dritten Runde Remis. Die Partie folgt hier:

In der fünften Runde traf er dann wiederum mit Schwarz auf einen weiteren Konkurrenten um den Titel, Marian Can Nothnagel vom SK Bickenbach. Er konnte sich im Mittelspiel einen materiellen Vorteil erspielen und siegte, nachdem er auch in der Zeitnotphase souverän immer die richtigen Züge fand.

Nach einem Sieg in der sechsten Runde gegen Oliver Brendel vom SV Hofheim, ging er mit einem halben Punkt Vorsprung auf Hagen Poetsch in die letzte Runde.

Ausgerechnet in die letzte Partie, in Runde 7, gegen den jungen Samuel Weber aus Oberursel war die einzige, in der er nach eigenen Aussagen eine schlechten Start erwischte und deutlich schlechter stand. Als sein Gegner jedoch eine falsche Abwicklung wählte, konnte Vitaly das Endspiel mit Mehrbauern gewinnen und sich damit auch den Gesamtsieg im Turnier, das Preisgeld und den Hessenmeistertitel sichern.

Super gemacht, Vitaly, auch wenn es für Dich „Routine“ war. Du bist unser Vorbild!

Viele weitere Informationen zum Turnier finden sich hier: https://hem.hessische-schachjugend.de/

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