Paulus Wohlfart 
Der Tegernsee in Bayern, ganz nahe an den Alpen. Dort nehmen zwei Freibauern, Christian und eben ich, an der Offenen internationalen bayrischen Meisterschaften (OIBM2024) teil, zusammen mit mehr als 550 starken Schach- und Jugendspielern.
Christian ist wie immer in den letzten Jahren mit seinem Wohnmobil unterwegs und hat sich diesmal etwas abseits vom Tegern am Schliersee einen wohl wunderschönen Campingplatz als Stellplatz ausgesucht. Von dort cruist er mit seiner Vespa (125ccm, Motorroller) dann jeden Tag zum Spiellokal in Kaltenbrunn. Ich selbst bin in einer preiswerten aber sehr zufriedenstellenden Unterkunft untergekommen. Schon am dritten Tag habe ich den Eindruck ich bin im Urlaub, heute ist Kaiserwetter (Sonnenschein pur), es grüßen die ersten hohen Berge am Ende des Sees, die Münchener Schickeria lässt Ballons steigen und geniesst Champagner auf diversen Sonnenterassen.
Zum Turnier: Das Spiellokal ist Gut Kaltenbrunn, was wohl dem Feinkost Käfer aus München gehört. Es wird allen Ansprüchen gerecht. In einer umgebauten riesigen Scheune finden alle Bretter auf zwei Stockwerken genügend Platz. Vor dem Spiellokoal gibt es ein Zelt, in dem analyisert und gegessen werden kann.
Das war gestern nachmittag der Blick in den zweiten Stock, ich spielte in der vorletzten Reihe links, Christian rechts. Das Turnier geht über 9 Tage, die Runden fangen um 16:00h an. Es bleibt Zeit sich nicht nur vorzubereiten, sondern am Tag auch etwas für seine Gesundheit zu tun, z.B. Fahrradfahren oder Wandern.
Gestern gab es eine um 15:00h die Auftakveranstaltung. Die erste Runde startete dann um 16:00h. Es gab eine Schweigeminute für den Veranstalter der vergangenen Jahre, der noch gar nicht so alt, vor einigen Monaten plötzlich gestorben ist. Und auch einen Hauch von WANGEN. Zweimal spielten eine kleine „Band“ bestes bayrisches Liedgut. Fast hätte ich mitgeschunkelt. Wir sind halt in Bayern, die Männer tragen Lederhosen und die Fraun Dirndl.
Die Umstände stimmen also, in den kommenden Tagen wird sich zeigen, wie wir dann auch schachlich abschneiden. In die erste Runde starteten wir gut. Christian hat seine Partie ja per Whatsapp geteilt. Ich habe mein Partieformular erstmal in mein Trainingsbuch eingeklebt, so dass es nicht verloren gehen kann. Tiefer analysieren will ich erst nach dem Turnier. Beide wollen wir eigentlich nur zufriedenstellend spielen, so dass wir also mit unserem Spiel zufrieden sind. Darum geht es Christian und mir, nicht um Punkte, Heiko!
In der ersten Runde gelang es mir zu 90%. Ich war bis auf einen Schreckmoment im 13. Zug fokussiert und nachdem mein Gegner aus Sachsen einmal nicht den offensichtlichen Zug spielte, bekam ich sehr schnell Oberwasser und Sicherheit und konnte die Partie recht schnell gewinnen. Gegen Michael hätte ich so nicht gewinnen können. Vielleicht zeige ich sie später einmal.
Heute geht es in Runde zwei und wir wurden beiden „hochgelost“ an einen der ersten 48 Bretter, die zeitverzögert auch nach Lichess.org übertragen werden: https://lichess.org/broadcast/27th-bavarian-international-open/round-2/Ts7qzPLc#boards. Drückt uns die Daumen, aber nicht dass wir punkten, sondern dafür dass wir mit uns zufrieden sein werden. Die Gegner sind eine Nummer stärker als diejenigen von gestern!
Und zum Schluss eine kleine Bitte, die ich ab sofort immer wieder am Ende eines Betrags stellen werden in Erinnerung an Cato den Älteren: „Cetero censeo, carthaginem esse delendam“. Diesen Satz wiederholte er bei jeder römischen Senatssitzung auch bei ganz anderen Themen, bis der römische Senat schliesslich sich ihm beugte und Armeen ausschickte, die Carthoga, den Rivalen in Afrika, zerstörten. Was ich sagen will: Wir sind ein interessanter Schachverein, aber wir sind anders, wir sind sehr stark auf Spenden angewiesen, wobei auch kleine Spenden helfen. „Kleinvieh macht auch Mist“ (Karl Heinz Wohlfart, Leiter der Sparkasse in Mörlenbach zu Kindern, die ihr Taschengeld, 50 Pfennig pro Monat, doch besser auf ihr Sparbuch legen sollten). Christian hat auf unserer Internetseit einen PayPal Spendenknopf eingerichtet, der schnell und unbürokratisch auch kleine Spenden ermöglicht. Einmal drücken bitte, nachdem ihr diesen Beitrag gelesen habt! Jetzt! Sofort!!
Demnächst mehr in diesem Theater! Liebe Grüße. Paulus
Nachdem Paulus euch schon ein wenig berichtet hat, zeige ich kurz meine Partie und drei Bilder Vom Schliersee:
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