Paulus Wohlfart 
Am vergangenen Wochenende spielte die zweite Mannschaft des Schachclubs Mörlenbach-Birkenau die bereits dritte Runde in der Landesklasse Süd. Obwohl der Aufsteiger mit einer passablen Mannschaft an die Bretter ging und nach 3 Stunden auch mit 2.5 zu 1.5 vorne lag, gab es auch im dritten Spiel die dritte hohe Niederlage.
Im Vorfeld der Begegnung war einen Wechsel in der Mannschaftsführung notwendig geworden, der bisherige langjährige und äußerst zuverlässige Erich Dubois de Luchet muss aufgrund einer Erkrankung zumindestens für diese Saison überraschend pausieren. Dafür übernahm Michael Anton die Mannschaftsführung und konnte zum schweren Auswärtsspiel in Gernsheim die fast nominell stärkste Mannschaft an die Bretter bringen. Die Begegnung begann für die Freibauern zunächst auch sehr positiv. Der Gegner von Michael Schäfer An Brett 3 vergaß in bereits komplizierter Stellung, dass er nur begrenzt Bedenkzeit hatte und verlor die Partie durch Zeitüberschreitung. Zuvor gab es bereits an drei Brettern ein friedliches Unentschieden. An Brett 8 willigte Olaf Brust in unklarer Stellung in das Remis Angebot seines Gegners ein. Parallel einigte sich Stefan Weber an Brett 7 in ausgeglichener möglicherweise noch spielbarer Stellung ebenfalls auf die Punkteteilung. Paulus Wohlfart kam dagegen mit Schwarz spielend an Brett 2 gegen ein jungen überraschend aufgestellten Nachwuchsspieler nicht über ein Remis hinaus, es gelang ihm nicht die Verflachung des Spieles durch zu viele Abtausche wirkungsvoll abzufangen, obwohl bei sehr genauem Spiel möglicherweise etwas mehr möglich gewesen wäre. Zu diesem Zeitpunkt war dies alles kein Beinbruch, da es bei den noch laufenden vier übrigen Partien durchweg gut für die Freibauern aussah.
Die Begegnung verlief ab diesem Zeitpunkt aber komplett gegen die Weschnitztäler. An Brett 6 hatte sich Alexander Vaismann eine optisch gut aussehende Stellung erspielt. Wie bereits in den Runden zuvor fehlte ihm aber der Anschlussplan, mit jedem Zug verschlechterte er seine Stellung, so dass er gegen eine ruhig weiterspielende Gegnerin am Ende auf verlorenen Posten stand. Am Spitzenbrett hatte Babak al Farani mit Anne Lukas den härtesten Brocken als Gegenspieler. Während er die ersten drei Stunden sehr intensives und sehr gutes Schach demonstrierte, näherte sich sein geistiger Akku in der vierten Stunde bedenklich der vollständigen Entladung. In der Folge übersah er ein recht einfaches taktisches Motiv und musste sich sofort geschlagen geben, obwohl er bis kurz zuvor immer im leichten Plus gestanden hatte. Fast parallel verspielte Michael Anton an Brett 5 einen Stellungsvorteil. Statt sich mit einem Bauernvorteil zu begnügen, setzte er voll auf Angriff und wurde von seinem jungen Gegner eiskalt ausgekontert. Die Niederlage war trotz weiterer heftiger Gegenwehr nur eine Frage der Zeit. Und auch die letzte Partie des Tages, an Brett 4 gespielt von Steve Schiffer, kippte. Der Weschnitztäler hatte zeitweilig einen ganzen Turm mehr auf dem Brett. Ob das so von seinem Gegner gewollt war, muss noch die Nachanalyse zeigen. Der Mehrturm ging jedoch recht schnell wieder verloren und in der Folge entwickelte sich ein zähes Ringen, das nach 6h Stunden Spielzeit in einer weiteren Niederlage endete. Damit war der Wettkampf mit einer 2.5 zu 5.5 Niederlage beendet.
Die Weihnachtspause bietet jetzt den Freibauern Gelegenheit in sich zu gehen, ausführlich eine Fehleranalyse zu betreiben und mit neuem Schwung in die übrigen Spiele der Landesklasse Süd zu gehen. Mehr als ein sofortiger Wiederabstieg kann der Mannschaft nicht passieren. Vielleicht hilft dieser Gedanke, ab sofort frei aufzuspielen.
3. Runde Landesklasse Süd (Hessen)
SC Lorsch – spielfrei
SC Frankfurt West – SC Hattersheim 4:4
SC Weiterstadt – Spielgemeinschaft Rödermark/Eppertshausen 5.5 : 2.5
SC Bad Soden – SC Babenhausen 3 : 5
SK Gernsheim-3 – Mörlenbach-Birkenau-2 5.5 : 2.5
Mörlenbach-Birkenau steht in der Tabelle ohne Mannschaftspunkt auf dem letzten Platz in der Tabelle
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