Sonntag, 24. September 2023 – gleich zum Saisonsauftakt kommt es zum Kampf zwischen unserer zweiten und dritten Mannschaft. Was war passiert?
Nach dem die zweite Mannschaft sich in der vergangenen Saison leider nicht in der Landesliga halten konnte, stieg sie in die Bezirksoberliga ab und gesellte sich damit zur Dritten hinzu. Insofern war eindeutig, wer bei diesem Kampf nominell gesehen die Favouritenrolle inne hatte. Abgesehen davon, dass die zweite Mannschaft bereits mit einem Vorsprung von 2 Punkten ins Rennen ging, da wir als dritte Mannschaft zwei Bretter nicht besetzen konnten.
Dennoch – so ganz ungeschoren wollten wir als Dritte die Zweite nicht davon kommen lassen. Immerhin musste sie im Unterschied zur Landesliga bereits um 9.00 Uhr anstatt 14.00 Uhr an den Brettern erscheinen. Und so setzten wir uns kurz nach neun an unsere Bretter und fingen an zu spielen. Wir konnten nur gewinnen, und sei es nur an Erfahrung.
An Brett 8 stieß Dr. Hermann Rapp auf Franz May. Ersterer hatte gleichzeitig seine Premiere im Mannschaftskampf, während sein Gegner in der vergangenen Saison in der dritten Mannschaft Erfahrungen sammeln konnte und für dieses Jahr von der Zweiten abgeworben wurde. Es stellte sich also die Frage, ob die Lebenserfahrung oder die Spielerfahrung der Spieler obsiegen würde.
Nach der Eröffnung hatte Dr. Hermann Rapp mit den schwarzen Figuren sich einen leichten Vorteil erspielt. Im Mittelspiel konnte Franz May – trotz Erkältung – strategische Fehler seines Gegners ausnutzen. Dies führte schließlich dazu, dass dieser im Endspiel einen Bauern in eine Dame umwandeln konnte und die Partie für sich entschied.
Zu einem Remis kam es am siebten Brett. Dort stieß Erich Dubois de Luchet auf Willy Wrba. Sie kamen in eine ausgeglichene Stellung, in der es für Erich nach eigenen Angaben gegen Endspiel-Willy kein Durchdringen gab.
An Brett 6 trafen Stefan Weber und Kai Schmitt aufeinander. Die Partie war in der Anfangsphase vollkommen ausgeglichen. Weiß hatte die bessere Bauernstruktur, Schwarz als Kompensation jedoch das Läuferpaar. Durch einen verfrühten Versuch von Schwarz mit dem 10. Zug das Zentrum zu öffnen (Bauernvorstoß von e6 nach e5) kippte die Partie jedoch deutlich zugunsten von Weiß. Infolgedessen gab Schwarz kurze Zeit später, nach dem 15. Zug von Weiß, auf.
Das fünfte Brett war leider unbesetzt, so dass Olaf Brust ohne große Umstände einen Punkt für die zweite Mannschaft beanspruchen konnte.
Werner Florig trat am vierten Brett Alexander Vaismann an. Dieses Spiel ging am Längsten. Doch leider musste sich Werner letzten Endes gegen Alexander mit einer Figur weniger geschlagen geben.
Meine Wenigkeit hatte es am dritten Brett mit Steve Schiffer zu tun. Nach dem ich einen Großteil meiner Bedenkzeit bereits in der Eröffnung verpulvert hatte, kam mir zu Beginn des Mittelspiels die fixe Idee meinen Turm scheinbar aktiver auf die dritte Reihe der d-Linie zu setzen, anstatt auf der g-Linie einen Angriff vorzubereiten. Doch nicht nur das: keine Handvoll Züge später drohte Steve ein Qualitätsgewinn den ich vollständig außer Acht ließ. Schachblindheit lässt grüßen. Ich versuchte mich noch ein paar Züge – in der Hoffnung auf ein Wunder – doch es nützte alles Nichts. Ein weiterer Punkt für die zweite Mannschaft.
Auch am zweiten Brett konnte Kay Böhnke gegen Paulus Wohlfart nichts ausrichten.
Und das erste Brett war ebenso wie das fünfte eine unkomplizierte Geschichte. Babak Arani Far heimste direkt, wie Olaf Brust, einer der zwei Punkte ein.
Doch nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Bis zum 15. Oktober haben wir Zeit unsere Wunden zu lecken und dann frohen Mutes gegen Heppenheim I anzutreten.
Und die zweite Mannschaft? Ihr sei der souveräne Sieg gegönnt. Wenn es für sie so weiter geht, könnte sich der Abstieg in die Bezirksoberliga für sie vielleicht nur als kurzer Besuch herausstellen.
Karl Heinz: Der Spielbericht von Aljoscha ist prägnant, sachlich informativ und für mich wertvoll, weil ich verspätet (?) nach 1 und 1/2 Stunden in das Spiellokal kam; dann nur noch 1 Partie zu shen bekm (sic):