Nach dem Aufstieg in die Landesklasse mußten die Denksportler vom Schachclub Freibauer Mörlenbach/Birkenau beim starken Mitaufsteiger in Weiterstadt antreten. In ausgeglichener Stellung remisierte zunächst Erich Dubois de Luchet am 8. Brett.
Am 4. Brett hatte sich Michael Anton intensiv auf seinen Gegner vorbereitet. Zu seiner Überraschung eröffnete dieser mit b3, einer eher seltenen Eröffnungsvariante, die dieser bisher noch nie gespielt hatte. Michael Anton fand nicht den besten Plan und geriet leicht in schlechteres Fahrwasser. Seiner Mentalität entsprechend spielte er konsequent mit entsprechendem Risiko voll auf Königsangriff. Und tatsächlich konnte er auf einmal das Blatt wenden und selbst in Vorteil geraten. Die extrem komplizierte Stellung hatte offensichtlich sehr viel Kraft gekostet, so daß er nicht die beste Fortsetzung seines Angriffs fand und stattdessen am Ende die Segel streichen mußte.
Nachwuchshoffnung Joshi Firus mußte gegen den Hessenliga erfahrenen Routinier Werner Diehl antreten. Im Endspiel Dame und Springer gegen Dame und Läufer bei gleicher Bauernverteilung schätzte er das Endspiel für sich leicht vorteilhaft ein. Nach Rücksprache mit seinem Mannschaftsführer, der ihm die Entscheidung selbst überließ das Remisangebot seines Gegners zu akzeptieren, lehnte er das Friedensagebot ab und spielte auf Sieg. Mit zunehmender Spieldauer verschlechterte sich seine Stellung und er konnte die Partie nicht mehr halten.
Bei Babak Aranifar am Spitzenbrett brannte förmlich das Brett. Bei einer Computeranalyse wäre vermutlich selbst die Maschine heiß gelaufen. Seine aktive Stellung reichte jedoch nicht für einen vollen Punkt, so daß die Partie unentschieden endete.
Trotz des 1:3 Rückstandes sahen die übrigen Bretter sehr gut für die Freibauern aus und es schien zu mindestens ein Gesamtunentschieden erreichbar zu sein.
Paulus Wohlfahrt spielte eine absolut souveräne Partie. Sein Springer war im Zentrum eine Macht und seine sehr aktiven Türme fanden immer wieder die richtigen Manöver um am Ende den ungefährdeten Sieg einzufahren.
Michael Schäfer spielte ebenfalls eine tadellose Partie. Geduldig brachte er sein das Brett beherrschende Läuferpaar zur Geltung und wurde mit dem Gewinn belohnt.
Alexander Vaisman hatte eine Qualität erobert. Dann unterschätzte er jedoch zwei verbundene gegnerische Freibauern und die Partie schien verloren. Mit Kampfgeist und Geschick wickelte er dann in ein sogar leicht vorteilhaftes Endspiel ab. Da hatte er dann aber sein Pulver verschossen und mußte die Segel streichen.
Beim Stand von 3:4 mußte nun Stefan Weber voll auf Siegspielen, um noch etwas für die Freibauern holen zu können. Er hatte das ganze Spiel über die leicht größere Aktivität und auch die etwas bessere Bauernstruktur. So blieb es auch bis ins ausgeglichene Turmendspiel. Um zu gewinnen mußte er jedoch die Brechstange auspacken, die dann auseinander brach und mit dem Verlust der Partie einherging, so daß das die 3:5 Niederlage besiegelt war.
Der Kampfgeist war da, daran hat es nicht gelegen!